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Aufgabe:

1) Unschärferelation und Harmonischer Oszillator

Ein Teilchen mit Masse \( m \), das in einem harmonischen Potential mit einer Kreisfrequenz \( \omega \) schwingt, besitzt eine Energie \( E=\frac{p^{2}}{2 m}+\frac{1}{2} m \omega^{2} x^{2} \).

1. Verwende die Heisenbergsche Unschärferelation \( \Delta x \Delta p \geq \hbar / 2 \), um zu zeigen, dass die minimale Energie \( E_{\min }=\hbar \omega / 2 \) ist und für diesen Zustand der mittlere quadratische Abstand des Teilchens \( x^{2}=\hbar /(2 m \omega) \).

Hinweis: Nimm an, dass die Ungleichung erfüllt wird, \( \Delta x \Delta p=\hbar / 2 \), und setze \( \Delta x^{2}=x^{2} \) und \( \Delta p^{2}=p^{2} \).

2. Berechne für \( { }^{133} \mathrm{Cs} \)-Atome \( \left(m=2.2 \cdot 10^{-25} \mathrm{~kg}\right) \), die in einem Potential mit \( \omega / 2 \pi= \) \( 120 \mathrm{kHz} \) im Zustand niedrigster Energie gefangen sind, aus dem mittleren quadratischen Abstand (siehe a) die Ortsunschärfe. Könnte man die Ortsunschärfe der Atome durch Streuung von Licht detektieren?

3. Wenn nun das Potential ausgeschaltet wird, expandieren die gefangenen Cäsium-Atome aufgrund ihrer Impulsunschärfe. Wie groß ist der mittlere quadratische Abstand der Atome nach einer Expansionszeit von \( \tau=6 \mathrm{~ms} \) (unter Vernachlässigung der anfänglichen Ortsunschärfe)?


Und es gibt noch eine Frage:

Könnte man die Ortsunschärfe der Atome durch Streuung von Licht detektieren?

Ich bin der Meinung, dass man wegen des Compton Effekt kann, aber bin nicht sicher.

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Antwort mit KI erzeugt

Unschärferelation und Harmonischer Oszillator

1. Minimale Energie und mittlerer quadratischer Abstand

Um die minimale Energie für ein Teilchen in einem harmonischen Potential zu ermitteln, nutzen wir die Heisenbergsche Unschärferelation:

\( \Delta x \Delta p \geq \frac{\hbar}{2} \)

Laut Aufgabenstellung wird angenommen, dass die Gleichheit gilt:

\( \Delta x \Delta p = \frac{\hbar}{2} \)

Es wird ebenfalls angenommen, dass \(\Delta x^{2}=x^{2}\) und \(\Delta p^{2}=p^{2}\) gelten. Die Unschärferelation lässt sich daher wie folgt umschreiben:

\( \Delta x^{2} \Delta p^{2} = \left(\frac{\hbar}{2}\right)^2 \)

Die Energie des Teilchens im harmonischen Potential ist gegeben durch:

\( E=\frac{p^{2}}{2 m}+\frac{1}{2} m \omega^{2} x^{2} \)

Ersetzt man \(p^{2}\) durch \(\Delta p^{2}\) und \(x^{2}\) durch \(\Delta x^{2}\), erhält man:

\( E=\frac{\Delta p^{2}}{2 m}+\frac{1}{2} m \omega^{2} \Delta x^{2} \)

Da wir nach der minimalen Energie suchen, setzten wir \(\Delta p^{2} \Delta x^{2}\) aus der Unschärferelation ein:

\( E=\frac{1}{2 m}\left(\frac{\hbar}{2 \Delta x}\right)^2+\frac{1}{2} m \omega^{2} \Delta x^{2} \)

Um die minimale Energie \(E_{\text{min}}\) zu finden, differenzieren wir \(E\) nach \(\Delta x\) und setzen das Ergebnis gleich Null:

\( \frac{dE}{d(\Delta x)} = -\frac{\hbar^2}{4m(\Delta x)^3}+m \omega^{2} \Delta x = 0 \)

Dies lässt sich umformulieren zu:

\( \frac{\hbar^2}{4m(\Delta x)^2} = m\omega^2 (\Delta x)^2 \)

Vereinfachung führt zu:

\( (\Delta x)^4 = \frac{\hbar^2}{4m^2\omega^2} \)

und damit zu:

\( \Delta x^2 = \frac{\hbar}{2m\omega} \)

Einsetzen von \(\Delta x^2\) in die Energiegleichung liefert:

\( E_{\text{min}} = \frac{\hbar \omega}{4} + \frac{\hbar \omega}{4} = \frac{\hbar \omega}{2} \)

2. Ortsunschärfe für \(^{133}\mathrm{Cs}\)-Atome

Gegeben ist \(m = 2.2 \cdot 10^{-25} \mathrm{kg}\), \(\omega / 2\pi = 120 \mathrm{kHz}\).

\(\omega = 2\pi \cdot 120 \mathrm{kHz}\) also \(\omega = 2\pi \cdot 120 \times 10^3 \mathrm{s}^{-1}\).

Der mittlere quadratische Abstand (Ortsunschärfe) ist:

\( \Delta x^2 = \frac{\hbar}{2m\omega} \)

Mit \(\hbar \approx 1.0545718 \times 10^{-34} \mathrm{m}^2 \mathrm{kg} / \mathrm{s}\),

\( \Delta x^2 = \frac{1.0545718 \times 10^{-34}}{2 \times 2.2 \times 10^{-25} \times 2\pi \times 120 \times 10^3} \)

Berechnung:

\( \Delta x^2 \approx \frac{1.0545718 \times 10^{-34}}{8.69664 \times 10^{-21}} \)

\( \Delta x^2 \approx 1.212 \times 10^{-14} \mathrm{m}^2 \)

\( \Delta x \approx 3.48 \times 10^{-8} \mathrm{m} \)

Erkennung der Ortsunschärfe durch Lichtstreuung

Die Wellenlänge des Lichts, das zum Nachweis der Position verwendet wird, muss vergleichbar oder kleiner sein als die Ortsunschärfe (\(\Delta x\)), um eine Interaktion zu ermöglichen. Bei einer Ortsunschärfe von ca. \(3.48 \times 10^{-8} \) Metern (\(34.8 \) Nanometern) liegt diese im Bereich ultravioletten Lichts. Technisch ist es daher möglich, durch Lichtstreuung Informationen über die Ortsunschärfe zu erhalten, vorausgesetzt, man verwendet Licht mit einer passenden oder kürzeren Wellenlänge (z.B. UV- oder Röntgenlicht). Der Compton-Effekt spielt dabei in höherenergetischen Bereichen (z.B. Röntgen) eine Rolle, da er die Wechselwirkung von Photonen mit Elektronen beschreibt, was zu einer messbaren Änderung der Photonenenergie führt.

3. Mittlerer quadratischer Abstand nach der Expansion

Für den mittleren quadratischen Abstand nach einer Expansionszeit \(\tau\), unter Vernachlässigung der anfänglichen Ortsunschärfe und unter Berücksichtigung der Impulsunschärfe \(\Delta p\), verwenden wir:

\( \Delta x_{\text{final}}^2 = \Delta x^2 + \left(\frac{\Delta p}{m}\tau\right)^2 \)

Da die anfängliche Ortsunschärfe vernachlässigt wird, konzentrieren wir uns auf den zweiten Term:

\( \Delta x_{\text{final}} = \frac{\Delta p}{m}\tau \)

Nutzt man, dass \(\Delta p^2 = \hbar m \omega / 2\), ergibt sich:

\( \Delta x_{\text{final}} = \sqrt{\frac{\hbar}{m\omega}}\tau \)

Mit \(\omega = 2\pi \cdot 120 \times 10^3 \mathrm{s}^{-1}\) und \(\tau = 6 \times 10^{-3} \mathrm{s}\),

\( \Delta x_{\text{final}} \approx \sqrt{\frac{1.0545718 \times 10^{-34}}{2.2 \times 10^{-25} \cdot 2 \pi \cdot 120 \times 10^3}}(6 \times 10^{-3}) \)

\( \Delta x_{\text{final}}\approx \sqrt{\frac{1.0545718 \times 10^{-34}}{1.65472 \times 10^{-21}}}(6 \times 10^{-3}) \)

\( \Delta x_{\text{final}} \approx \sqrt{6.3710 \times 10^{-14}}(6 \times 10^{-3}) \)

\( \Delta x_{\text{final}} \approx 8.0 \times 10^{-6} \mathrm{m} = 8.0 \,\mu \mathrm{m} \)

Die Expansion resultiert also in einem mittleren quadratischen Abstand der Atome von etwa \(8.0 \,\mu \mathrm{m}\) nach \(6 \,\mathrm{ms}\).
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