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Aufgabe:

Zwischen einem inneren Zylinder mit dem Radius R, der Höhe H und einem koaxialen äußeren Zylinder befindet sich ein schmaler Spalt der Breite s, der mit einer Newton’schen Flüssigkeit mit der dynamischen Viskosität gefüllt ist.

Welches Drehmoment muss am inneren Zylinder angreifen, wenn dieser in Ruhe bleiben soll u(r = R) = 0, während der äußere Zylinder mit der konstanten Winkelgeschwindigkeit w dreht?

Hinweis: Wegen s << R kann angenommen werden, dass die Strömung im gekrümmten Spalt einer Scherströmung zwischen zwei ebenen Platten (Couette-Strömung) gleich ist.

Es sind folgende Zahlenwerte gegeben:

Radius R = 0;05m

Spaltbreite s = 2mm

Höhe H = 0;2m

w = pi/2

dynamische Viskosität = 0,005


Problem/Ansatz:

Ist es nicht so, dass das Drehmoment die Drehwirkung einer Kraft auf einen Körper bezeichnet? Also wenn der Körper in Ruhe ist sowie der innerer Zylinder bei uns, dann ist das Drehmoment auf diesen Körper gleich null oder? Ist die Antwort einfach 0? Oder ist es so gemeint, dass die Strömung dieser Flüssigkeit ein Drehmoment auf den kleinen Zylinder verursacht und es ein anderes Drehmoment von der anderen Richtung quasi geben muss, das dem Drehmoment aufgrund der Stömung entspricht, damit der kleiner Zylinder in Ruhe bleiben kann und dieses Drehmoment müssen wir dann bestimmen?

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ja die Flüssigkeit bewegt sich ja durch die äußere Drehung und übt ein Drehmoment aus, das musst du ausrechnen, also hast du die Frage ja gut verstanden.

Aber wenn die Flüssigkeit ein Drehmoment auf den kleinen Zylinder übt, muss er sich dann doch drehen oder? aber in der Angabe steht, dass er in Ruhe ist und dass sich nur der äußere dreht. Also wie kann das sein dass ein Drehmoment auf den kleinen Zylinder ausgeübt wird, und dieser kleine Zylinder sich trotzdem nicht dreht? das verstehe ich leider nicht.

es ist ja nach dem Drehmoment gefragt, das ihn in Ruhe hält, das ist entgegengesetzt gleich dem der Flüssigkeit.

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Antwort mit KI erzeugt

Lösung der Aufgabe

Die Annahme, dass das Drehmoment am inneren Zylinder null sein muss, damit dieser in Ruhe bleibt, ist nicht korrekt. Vielmehr muss ein Drehmoment auf den inneren Zylinder wirken, das genau das Drehmoment ausgleicht, welches durch die Scherspannungen der rotierenden Flüssigkeit im Spalt auf diesen Zylinder ausgeübt wird. Dadurch bleibt der innere Zylinder trotz der Bewegung der Flüssigkeit in Ruhe.

Rechnung und verwendetes Prinzip

Für die Berechnung des notwendigen Drehmoments nutzen wir das Prinzip der Scherströmung, hier in Form der Couette-Strömung zwischen zwei koaxialen Zylindern. Unter der Annahme, dass \(s \ll R\), können wir die Strömung als annähernd ebene Scherströmung behandeln. Die Schubspannung \(\tau\) in einer Newton'schen Flüssigkeit wird durch das Gesetz von Newton für viskose Flüssigkeiten gegeben:

\( \tau = -\eta \frac{\mathrm{d}u}{\mathrm{d}r} \)

Dabei ist \(\eta\) die dynamische Viskosität der Flüssigkeit, \(\mathrm{d}u/\mathrm{d}r\) der Geschwindigkeitsgradient senkrecht zur Strömungsrichtung. Für die gegebene Konfiguration, bei der der innere Zylinder in Ruhe ist (\(u(r = R) = 0\)) und der äußere Zylinder sich mit einer Winkelgeschwindigkeit \(\omega\) dreht, ist der Geschwindigkeitsgradient über den Spalt konstant.

Die Schubspannung kann auch durch die Gleichung \(\tau = \eta \omega / s\) ausgedrückt werden, wobei \(s\) die Spaltbreite ist. Dies ergibt sich aus der linearen Geschwindigkeitsverteilung in einer Couette-Strömung.

Das Drehmoment \(M\) ist das Produkt aus der Schubspannung \(\tau\), der Oberfläche \(A\) des inneren Zylinders, auf den die Schubspannung wirkt, und dem Radius \(R\), an dem die Kraft angreift:

\( M = \tau \cdot A \cdot R \)

Die Oberfläche \(A\) des Zylinders ist gegeben durch \(A = 2 \pi R H\), wobei \(H\) die Höhe des Zylinders ist.

Setzen wir nun die gegebenen Werte ein:

- Radius \(R = 0,05 \, \text{m}\)
- Spaltbreite \(s = 0,002 \, \text{m}\) (2 mm in Meter)
- Höhe \(H = 0,2 \, \text{m}\)
- Winkelgeschwindigkeit \(\omega = \pi / 2\)
- Dynamische Viskosität \(\eta = 0,005 \, \text{Pa} \cdot \text{s}\)

Schubspannung:

\( \tau = \eta \frac{\omega}{s} = 0,005 \cdot \frac{\pi / 2}{0,002} = \frac{0,005 \cdot \pi}{0,002 \cdot 2} = \frac{0,005 \cdot \pi}{0,004} = \frac{5 \cdot \pi}{4} \, \text{Pa} \)

Drehmoment:

\( M = \tau \cdot 2 \pi R H \cdot R = \frac{5 \cdot \pi}{4} \cdot 2 \pi \cdot 0,05 \cdot 0,2 \cdot 0,05 = \frac{5 \pi^2}{4} \cdot 0,0005 \cdot 0,2 = \frac{5 \cdot \pi^2}{4} \cdot 0,0001 \, \text{Nm} \)

Berechnung:

\( M = \frac{5 \cdot \pi^2}{4} \cdot 0,0001 = 0,001225 \cdot \pi^2 \approx 0,00383 \, \text{Nm} \)

Das notwendige Drehmoment, welches am inneren Zylinder angewendet werden muss, damit dieser in Ruhe bleibt, beträgt somit ungefähr \(0,00383 \, \text{Nm}\) (Newtonmeter).
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